Noonan-Kinder e.V Deutschland

Väterwochenende

Daddys allein unterwegs!
(in Köln)

Nach längerer gemeinsamer Terminfindung und nachträglichen 3 Absagen haben sich erstmalig 7 Väter des Noonan-Kinder e.V. Deutschland zum Väterwochenende in Köln verabredet. Für mich war der lang ersehnte Freitag mit der Abfahrt um kurz nach 7 fast wie ein Arbeitstag. Nachdem ich Hans in HH und Oliver in Hannover eingesammelt habe, sind wir am frühen Nachmittag und mit sonnigen 30 Grad bei Harry eingetroffen. 

Jörg und Harry hatten sich schon mit einem „Früh“ und einem Snack warmgelaufen. Das haben wir drei schnell aufgeholt. Im Anschluss sind wir ins Motel-One zum Einchecken. Hier stieß dann auch Stefan zu uns. Jetzt fehlte nur noch Emile. Die drei Doppelzimmer und das Einzelzimmer wurden ausgelost. Die Pärchen waren schnell gefunden. Auf Männerart haben wir fürs Wochenende gleich festgelegt: bei Getränken, Essen und Zimmer, alles zusammen und geteilt durch 7. Ist halt  einfacher, als jedes Mal alles genau aufzudröseln.

Emile kündigte sich für ca.18 Uhr an, somit vertraten wir uns schon einmal die Beine mit einem kurzen Gang ans Rheinufer.
Mittlerweile vollzählig unternahmen wir einen kleinen Nachtrundgang, der über die Domplatte zum Brauhaus zur Malzmühle führte. Hier versorgten wir uns mit Kölsch und einer deftigen Mahlzeit, die uns ein echter Köbes mit Kölsch-Tattoo am Hals servierte. Wer nun nicht weiß, was ein Köbes ist, dem empfehle ich eine geführte Brauereitour durch Köln.
Dabei erfährt man so einiges, wie wir am nächsten Tag feststellen sollten.
Nach einigen Gesprächen und Kölsch endete dieser schöne Tag, für die letzten erst gegen halb zwei.
Am nächsten Morgen trafen wir uns, nach dem Aufstehen bei einem leckeren Frühstücksbuffet in der Lobby des Hotels. Frisch gestärkt machten wir uns auf zur Panoramafahrt auf dem Rhein , die um 12 Uhr starten sollte.
Mit den vorbestellen Karten, die Harry schon parat hatte, sind wir auf den „Dampfer“ und haben uns das wichtigste von Kölns Rheinseite vom Skipper erzählen lassen. Mit frischem Wissen über Köln und seine Geschichte haben wir die Zeit bis zur Brauereitour um 16 Uhr mit einem Domaufstieg überbrückt. Diese 533-Stufen-Fitness wurde mit einer tollen, sonnigen Aussicht belohnt.
Die Brauereitour startete pünktlich. Am Sammelpunkt fanden wir den Tour-Guide der uns bei der zweistündigen Route quer durch Köln und drei alteingesessene Brauereien, Sion, Päffgen, Zims führte. Natürlich wurde uns in jeder die Spezialität des Hauses serviert, …Prost. Ich kann euch nur sagen, … sehr interessant, …. grins … .
Am Abend haben wir uns bei Harrys Lieblings-Chinesen eingefunden. Auch hier, nach
Männerart hat jeder etwas anderes bestellt, so dass wir diverse Vorspeisen und
Hauptgerichte hatten und jeder von jedem was probieren konnte. Und was durfte nicht
fehlen, ….das Kölsch. Das super leckere Essen zog sich bis halb 11 hin. Während dieser Verköstigung wurden einige Themen sehr intensiv besprochen. So auch, wie die Straßenführung der Autobahnkreuze „Flyover“ in Jakarta, Harrys Heimat. Hier gab es rege Diskussion.
Nach dem Essen stellte sich die Frage der weiteren Gestaltung des angebrochenen Abends.
Hier fragten wir einen jungen, angeblich Ortskundigen ( unserer Meinung nach), wo man in Köln noch hingehen kann. Doch dieser junge, angebliche Ortskundige sagte nur: „Ich Frage Mal meinen Kollegen, der ist selber alt.“
Das hat uns so sehr getroffen, dass wir uns, ohne auf Antwort zu warten, selbst auf den Weg machten und etwas unserem Alter entsprechendes fanden, … grins. Den Abend verbrachten wir dann noch gemütlich mit regem Austausch diverser Gespräche untereinander in diversen Bistros.

Der nächste Morgen war vom Abschied geprägt. Nach einem ausgiebigen Frühstück packte jeder seine Sachen und langsam begann die Auflösung der Männerrunde. Bei Stefan stellte sich heraus, dass er noch „ewig“ auf seinen Zug warte müsste. Da haben wir (Hans, Oliver und ich) nach einem kurzen Check auf Google-Maps beschlossen, einen Schlenker über Oberhausen zu machen, …gesagt, getan! Emile machte sich auf den Weg in die Niederlande, Harry holte sein Auto, um uns zum Auto zu fahren, damit wir uns im Norden verteilen konnten und schließlich sich und Jörg nach Hause und zum Auto zu bringen.
… Ja, genau…, etwas kompliziert zu schreiben aber ich glaube so war es.
Alle waren sich einig, so ein Wochenende werden wir wiederholen!

Bis zum nächsten Mal!
Michael

Von Philosophen, Henkerstöchtern und dem Königsstuhl

Erfahrungsbericht vom Vätertreffen 2025 in Heidelberg

 

9. Mai

Am 9. Mai war Anreisetag für die ersten Acht. Am Rande der Innenstadt gelegen war ein Tisch im Hemingways für 18:30 Uhr reserviert.
Aufgrund der teilweise sehr weiten Anreisestrecke (z.B. Abfahrt gegen 7:30 Uhr) trudelten peu à peu die ersten Reisenden im schönen Heidelberg ein.

Unser diesjähriger Planer, an dieser Stelle nochmal einen expliziten Dank an Martin für die tolle Orga, empfing bereits am Nachmittag die ersten Noonan-Daddys.
Bei schönstem Wetter konnte auf der Terrasse des Hotels die ein oder andere Erfrischung eingenommen werden.

Die Truppe wanderte am späten Nachmittag gemütlich Richtung Lokalität, der letzte Freitags-Ankömmling war zu diesem Zeitpunkt noch in gefühlt minutenlangen Rotphasen der bösen Heidelberger Ampeln gefangen.

(Fast) pünktlich konnte dann im Hemingways die Bestellung der Speisen beauftragt werden, mit der Qualität war man im Großen und Ganzen doch sehr zufrieden.

Gestärkt mit Speis und Trank konnte nun am noch frühen Abend die Heidelberger Innen- und Altstadt begutachtet werden.
Wo man auch hinsah: Gruppen von teils sehr jungen Menschen – hunderte Abiturienten feierten ihren Abschluss, und wir fühlten uns teilweise sehr an unser gehobenes Alter erinnert.
Selbst unser Jüngster konnte da leider nicht die Generationen-Lücke zum Abi-Jahrgang 2025 schließen.

Beim Flanieren über die Hauptstraße wurde dann noch ein leckeres Eis in der Waffel konsumiert, und wir suchten nach einer für uns geeigneten Lokalität um den weiteren Abend verbringen zu können.

Gesucht – gefunden. In einem kleinen Separee der Palmbräu-Gasse erfrischten wir uns mit weiterem Bier, Softdrinks und dem ein oder anderen Longdrink. Dann ging es erneut auf die Hauptstraße.
Kaum zu glauben, aber es quollen immer noch Scharen von ausgelassen feiernden Schülern in die Altstadt.
Als wir uns gegen 22:30 Uhr dazu entschlossen der Cave54 einen Besuch abzustatten, wurden wir für eine halbe Stunde vertröstet – eine laufende Stand-up-Comedy sollte erst enden, dann wäre mehr als genug Platz für uns.

Wir entschieden uns im nebenan gelegenen Bier Brezel die Zeit bei einer weiteren Flüssigstärkung zu verbringen – Öffnungszeit immerhin bis Mitternacht, also wohl kein Problem. Oder?

Ein Paar mittleren Alters speiste noch in der schönen mittelalterlich anmutenden Stube und zwei junge Kellnerinnen begrüßten uns ein wenig missmutig.
Ob wir noch etwas Trinken konnten? Müsse der Chef entscheiden, der gerade draußen war. Nach einer Minute kamen Kellnerin mitsamt höchstens zwanzig Jahre altem Chef, ein Profi im Verteilen von min. 200gr. Gel in die Frisur, zurück und wir hatten die gnädige Erlaubnis noch eine halbe Stunde zu verweilen.

Ein Teil der Gruppe entschied sich den Lokalwein Reben-Beben zu probieren.
Gekonnt lieferte die Kellnerin unsere Gläser mit unterschiedlichsten Füllmengen, bei einem Glas war sogar als kleines Gastgeschenk Lippenstift am Glasrand.
So mag man das doch, oder?
Nach zehn Minuten unterrichte man uns, dass wir nur noch zehn weitere Minuten zum Trinken hätten – aber wir könnten unsere Getränke dann in To-Go-Becher umfüllen.
Der ein oder andere hatte da bereits kreative Ideen für eine tolle google-Bewertung des Bier Brezels im Hinterkopf.

Das Cave54 war nun bereit uns zu empfangen, allerdings machten sich erste Müdigkeitserscheinungen bemerkbar. Zurecht, das Bier Brezel hat einfach Tribut gefordert.
Wir wollten nur kurz einen Blick ins Cave werfen, doch der geforderte Eintritt hielt uns ab.

Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir, neben hunderten noch immer höchst aktiver Feierscharen, das ein oder andere Getränk in einem bis Mitternacht offenem Rewe für den Konsum in der Hotellobby – dessen Bar leider bereits um 23 Uhr die Bedienung einstellte.

Zwischen 1 und 2 Uhr schlichen dann die letzten langsam ins Zimmer um bereit für die auf 8:45 Uhr festgelegte Frühstückszeit zu sein.

 

10. Mai

Bis kurz vor 10 Uhr haben wir uns erstmal beim Frühstück ordentlich gestärkt und es sollte wettertechnisch erneut ein richtig schöner Sonnentag werden.
Die für 15 Uhr anstehende Segway-Tour ließ uns noch genügend Zeit für eine vorherige Besichtigung des Heidelberger Schlosses, welches ca. 100 Meter höher liegt als die Stadt.
Mit einer Zahnradbahn hätten wir zwar bequem hochfahren können, doch sportlich motiviert entschieden wir uns für den Aufstieg zu Fuß anzugehen.
Denn kurzes Zögern zwecks Analyse der Optionen und Preise genügte, und plötzlich war die zuvor kurze Warteschlange um ein Vielfaches gewachsen.

Das der Aufstieg zum Schloss nicht der letzte Weg mit ordentlich Steigung bleiben sollte, zumindest für einen Teil der Gruppe, ahnten wir da wohl noch nicht.
Inzwischen waren auch unsere beiden Nachzügler angekommen und auf dem Weg zu uns.
Vom weitläufigen Schlossgarten mit tollem Ausblick auf Necker und Heidelberg hatten wir die beiden sogar in der Ferne auf dem Anstieg zum Schloss erspähen können.
Sodann waren wir nun glücklich vereint und trabten gemütlich zur Zahnradbahnstation auf Schlosshöhe. Von hier startet die historische Bahn hoch zum Königsstuhl – immerhin mehrere hundert Höhenmeter erklimmend.
Doch leider wurden wir mit einer einstündigen Wartezeit konfrontiert, was einfach nicht wirklich attraktiv war.

Dann gab es den Tipp es doch mit der Buslinie 30 nach oben zu versuchen – womit der Samen der Gruppentrennung gesät war.
Denn um 12:35 Uhr fanden wir die Bushaltestelle und stellten erfreut fest, dass der Bus just in dieser Minute kommen sollte um uns binnen weniger Minuten nach oben zu befördern. Doch er kam und kam einfach nicht – und ein Teil der Gruppe verspürte verstärkten Drang in die Innenstadt zu ziehen um sich artgerecht mit Bier und Pommes zu verpflegen.

Der übrige Teil nutzte nun die Vorzüge in der Moderne zu leben und brachte im Internet in Erfahrung, dass der aushängende Fahrplan veraltet und der Bus in wenigen Minuten doch noch kommen sollte.
Freundlicherweise zum Nulltarif beförderte uns der Busfahrer zur Haltestelle Sternwarte – besonders vorteilhaft für die Verkehrsgesellschaft war das sicherlich nicht, doch wir beschwerten uns nicht.

Nach kurzem Fußweg wurden wir mit einem grandiosen Fernblick auf Heidelberg belohnt.
Eine Naturradler-Stärkung später wurde es Zeit für die Rückfahrt zur Innenstadt um pünktlich um 14:50 Uhr am Treffpunkt für das große Highlight Segway-Tour zu sein.

Aus einer Bierlaune heraus entschieden wir uns kurzerhand die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten zu bereisen und wählten den direkten Abstieg vom Königsstuhl per pedes zurück zur Altstadt.
1,2km, fast 280 Höhenmeter und unzählige unregelmäßiger Steinstufen später war manch einer froh wieder in der Zivilisation angekommen zu sein.
Der Tagespunkt „körperliche Aktivität“ war damit bereits deutlich über dem Soll.

Wiedervereint zur Einführung in die Bedienung der Segways wurden zunächst Helme gewählt und auf die korrekte Größe eingestellt.
Danach ging es händchenhaltend von den Tourveranstaltern auf das Sportgerät um erste zaghafte Runden zu drehen.

Kurze Zeit später konnte das Abenteuer beginnen.
Als Profis die wir da natürlich schon waren, fuhren wir unserem „head-guide“ hinterher, drei weitere Guides niederen Ranges reihten sich ein bzw. bildeten das Schlusslicht.
Mit bis zu 25km/h fuhren wir überall – Fußgängerzone, Radweg, Straße – nichts konnte uns aufhalten, auch keine vorfahrthabenden Fußgänger oder Radfahrer.
Wir waren die Könige Heidelbergs, oder zumindest von kurfürstlicher Abstammung, und der Fahrtwind umschmeichelte unsere Antlitze.

Nach der ein oder andere kurzen Pause, um die teilweise ordentlich strapazierten Muskeln im Körper entkrampfen zu können, ging es recht steil hinauf auf dem Philosophenweg weiter, welcher uns mit einer sehr schönen Aussicht von der anderen Seite Heidelbergs belohnte.

Wir erfuhren dort, dass sich Heidelberg weniger durch Industrie, sondern umso mehr durch Geisteswissenschaften auszeichnet.
Hatte man das Studium von mehreren Richtungen abgeschlossen, durfte man sich Philosoph nennen.

Tatsächlich fiel das Bedienen des doch ungewöhnlichen und nicht mehr produzierten Segways zum Ende der 1,5h dauernden Tour deutlich leichter.
Passend zu unserem nun zweifelsfrei nachgewiesenen Segway-Könnens erhielten wir sogar noch Segway-Führerscheine.

Man fühlte sich nach dem Abstieg vom Segway plötzlich sehr langsam, was unpassender Weise von größer werdendem Hunger begleitet wurde.
Doch unser großer Planer Martin hatte Weitsicht bewiesen, und wir kehrten schnell in die in unmittelbarer Nähe gelegenen Kulturbrauerei ein.

Hier gab es gutes deftiges Essen, und so manche Haxe wurde vertilgt.
Derart gestärkt vertraten wir uns am späten Nachmittag bzw. frühen Abend noch ein wenig die Beine bevor um kurz vor 20 Uhr der letzte Tagespunkt, die Stadtführung mit der Henkerstochter, anstand.

Noch immer waren die Straßen stark gefüllt, und der Altersschnitt des Publikums näherte sich bereits wieder deutlich der Volljährigkeitsgrenze.
Ein bereits vor dem Schlosshof am Vormittag konsumiertes Eis war uns abends kein Hindernisgrund um erneut das lokale Gelatiere-Gewerbe zu unterstützen.
Satt und zufrieden warteten wir dann auf die Henkerstochter – eine gewandete junge Dame aus dem Jahr 1737, die wahrlich nicht auf den Mund gefallen war.
Sehr kurzweilig führte sie unsere Reisegruppe aus der Zukunft an verschiedene geschichtsträchtige Orte und erzählte uns so manches Detail aus dem Leben einer Henkersfamilie vor 300 Jahren. Man kam schnell zur Erkenntnis, dass man nicht im Heidelberg der damaligen Zeit leben wollte.

Fast zwei Stunden und viele Fakten später war auch dieser Tagespunkt vorbei, und wir verspürten eine allgegenwärtige dezente wohltuende Erschöpfung.
Wir entschieden uns auf eine Kneipentour zu verzichten und steuerten wieder den Rewe-Markt an, um den Abend wie zuvor in der Hotellobby zu beenden.

Wir plauderten in gemütlicher Runde erneut bis nach Mitternacht, in sehr privater Atmosphäre wurden viele gute und wichtige, aber auch lustige Gespräche geführt.

Gerade hier zeigt sich der große Wert des Vätertreffens sehr deutlich.
Neben Kultur, Aktivität und Sehenswürdigkeiten kann man sich kaum besser über fundamentale Dinge des Lebens austauschen, als in so einer Runde.

 

11. Mai

Der Abreisetag begann erneut mit einem guten und zeitlich entspannten Frühstück.
Auf der Sonnenterasse wurden die letzten Gespräche geführt bis dann kurz vor 11 Uhr das Ende eines sehr schönen, äußerst kurzweiligen und kraftspendenden Wochenendes eingeläutet wurde.

 

Bis zum nächsten Jahr, es war toll!
Und vielleicht hat dann jemand eine Antwort auf die Frage woher der Königsstuhl seinen Namen hat.